Wie wirken Kaffee und Koffein auf Ihre Herzgesundheit und schont entkoffeinierter Kaffee das Herz? Hier erfahren Sie es.
Die dritte Tasse Kaffee war dann doch leider eine zu viel: Sie merken, wie Ihr Herz zu rasen beginnt. Sie können den erhöhten Puls ganz deutlich spüren. Verantwortlich hierfür ist das im Kaffee enthaltene Koffein. Ihre Schlussfolgerung: Nächstes Mal lassen Sie die dritte Tasse Kaffee weg oder ersetzen sie direkt durch entkoffeinierten Kaffee, um Ihr Herz zu schonen. Aber welche Wirkungen haben Kaffee und entkoffeinierter Kaffee auf die Herzgesundheit? Und stimmt es eigentlich, dass entkoffeinierter Kaffee das Herz schont? Diese Fragen haben wir unter die Lupe genommen und dazu wissenschaftliche Studien ausgewertet. Unsere Erkenntnisse erfahren Sie in diesem Beitrag.
Herzgesundheit ist ein Begriff, der Maßnahmen zusammenfasst, die einer Herz-Kreislauf-Erkrankung (HKE) entgegenwirken. Hierbei spielen Ernährung, Bewegung und ein stressreduzierter Alltag die größte Rolle. Wir unterstützen einen achtsamen, gesunden Lebensstil und möchten Ihr individuelles Koffeinbewusstsein wecken.
Unser Herz ist das zentrale Organ unseres Blutkreislaufs und funktioniert wie eine Pumpe. Rund 7.000 l Blut bewegt es bei einem Menschen mit durchschnittlicher Körpergröße und durchschnittlichem Gewicht täglich durch den Körper. Dabei werden aufgenommene Nährstoffe und Sauerstoff zu den Organen transportiert. Unser Gehirn ist dabei der Hauptabnehmer, denn es beansprucht etwa ein Fünftel des gesamten Blutvolumens. Unser Herz schlägt zwischen 60 und 90 Mal pro Minute, das entspricht dem Ruhepuls eines durchschnittlich gesunden Erwachsenen. Bei jedem Herzschlag pumpt die linke Herzkammer Blut in die Körperschlagader und damit in alle Bereiche des Körpers. Die rechte Herzkammer treibt das Blut über die Lungenarterie in die Lunge und sorgt für den Gasaustausch: Frischer Sauerstoff wird aufgenommen und Kohlendioxid kann abgeatmet werden.
Das Robert Koch Institut (RKI) definiert Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) als die führende Todesursache in Deutschland. Auslöser für viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist ein ungesunder Lebensstil, also falsche Ernährung, Stress, zu wenig Bewegung und Rauchen. Das Spektrum der Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist breit gefächert.
Zu den Haupterkrankungen gehören:
Kaffee zählt zu den weltweit am häufigsten konsumierten Getränken. Täglich werden geschätzte 3 Milliarden Tassen getrunken. Die gesundheitlichen Vorteile und Risiken des individuellen Kaffeekonsums auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden seit langem erforscht und diskutiert. Die Ergebnisse in den wissenschaftlichen Studien sind jedoch kontrovers.
Bei den Studienergebnissen zum Kaffeekonsum müssen wir auch unterscheiden, ob es sich um gesunde Personen handelt oder um Personen, die bereits unter einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden. Sind Sie gesund und trinken regelmäßig Kaffee, haben Sie kein Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Ein gewohnheitsmäßiger, moderater Kaffeekonsum von 2-3 Tassen pro Tag (koffeinhaltig) kann das Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko sogar senken. Entkoffeinierter Kaffee hat bei gesunden Personen ebenfalls keinen Einfluss auf das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken. Entkoffeinierten Kaffee können Sie also nach Herzenslust genießen. Verschiedene Kaffeeinhaltsstoffe haben schützende Eigenschaften, die zur Herzgesundheit beitragen können. In entkoffeiniertem Kaffee kommen die antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkungen der Phenolsäuren und anderen sekundären Pflanzeninhaltsstoffen, ohne nennenswerte Nebeneffekte ausgelöst durch Koffein, zum Tragen.
Sind Sie Bluthochdruckpatient, sollten Sie Kaffee nur in moderaten Mengen genießen, denn Koffein kann den Blutdruck kurzfristig erhöhen. Nach 3 Tassen am Tag, abhängig vom Krankheitsbild, ist ein Wechsel zu entkoffeiniertem Kaffee ratsam, um eventuellen Unverträglichkeiten vorzubeugen. Generell sollten Patienten mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung achtsam mit ihrem Kaffeekonsum umgehen. Nicht nur für Patienten mit einer HKE ist der Wechsel zu entkoffeiniertem Kaffee zu empfehlen, sondern auch, wenn Sie Koffein nur langsam verstoffwechseln können. So zeigen Studien, dass das Risiko, einen Bluthochdruck zu entwickeln bei langsamen Koffeinmetabolisierern (metabolisieren bedeutet abbauen) im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern erhöht ist. Bei Kaffee trinkenden, schnellen Koffeinmetabolisierern ist das Risiko im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern hingegen verringert.
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