Mandeldrinks liegen voll im Trend, denn sie sollen besonders süß und mild im Geschmack sein. Nicht umsonst belegten sie 2019 den ersten Platz der beliebtesten pflanzlichen Milchalternativen laut einer Untersuchung bei stastista.com. Der Mandeldrink ist Teil unseres Cappuccino Test, in diesem haben wir verschiedene vegane Milchalternativen auf ihre Baristaeigenschaften getestet.
WIE HAT DER MANDELDRINK IN UNSERER VERKOSTUNG ABGESCHNITTEN?
Optisch erschien uns der Mandeldrink weiß wie Kuhmilch. Der Geruch war ganz leicht nussig und erinnerte uns etwas an Marzipan. Der Provamel Mandeldrink schmeckte nussig, jedoch war das Mundgefühl eher wässrig. Der Schaum des Mandeldrinks ist ein Hingucker: er ist feinporig, sehr cremig und qualitativ hochwertig und daher für Latte-Art perfekt geeignet. Nach 5 Minuten ist die Porung noch so fein wie zu Beginn, nach 10 Minuten haben Konsistenz und Dicke abgenommen, auch die Porung ist nicht mehr so fein wie zu Anfang. Wir konnten zu Beginn eine Schaumhöhe von 1,6 cm messen. Im Vergleich zu den anderen Milchalternativen wie Soja- oder Haferdrink in unserem Cappuccino-Test schnitt der Mandeldrink bei der Schaumbildung schlechter ab. Die Verarbeitungsqualität des Schaums wurde von unserem Barista Ali bewertet.
Provamel Mandeldrink im veganen Cappuccino-Test
Der Cappuccino schmeckte lecker. Die Mandelmilch untermalte die Bitternoten des Kaffees und kitzelte die leichten Nussnoten heraus. Als Milchalternative war die Mandelmilch im Cappuccino etwas unscheinbar wässrig. Insgesamt zeigt der Cappuccino-Test, dass der Mandeldrink nicht harmonisch im Zusammenspiel mit Kaffee ist. Wer gerne Mandeldrinks in seinem Kaffee trinkt, dem empfehlen wir einen feinen hell gerösteten reinen Arabica-Kaffee. So kannst du den zarten Eigengeschmack des Mandeldrinks erhalten und die bitteren Noten des Kaffees abschwächen.
Latte Art mit Provamel Mandeldrink
WIE WIRD DER MANDELDRINK HERGESTELLT?
Zunächst werden die Mandeln geröstet und dann sehr fein vermahlen. Dieses Mandelpulver wird mit Wasser vermischt, erwärmt und ziehen gelassen. Nun wird die Mischung gefiltert, wodurch der Mandeldrink von den Feststoffen abgetrennt wird. Im nächsten Schritt werden je nach Hersteller dem Mandeldrink noch weitere Zusatzstoffe wie Aromen oder Süßungsmittel zugesetzt. Interessanter Weise unterscheidet sich damit der grobe Ablauf der Herstellung nur unwesentlich von der Herstellung der anderen Pflanzendrinks, welche wir in unserem Cappuccino Test ebenfalls probiert haben.
GENAU HINGESEHEN – WAS IST DRIN?
Mandeldrinks haben einen recht hohen Fettgehalt von 2,5 g pro 100 ml und liegen damit etwas unter Vollmilch. Jedoch handelt es sich hier, anders als bei der Kuhmilch, fast ausschließlich um ungesättigte Fettsäuren. Der Kalorien- Protein und Kohlenhydratgehalt ist deutlich geringer als bei Kuhmilch, dafür enthalten sie Ballaststoffe. Ansonsten sind Mandeldrinks nährstoffarm. Dieser Drink enthält dafür aber keine Lactose, Milch- oder Sojaproteine bzw. Gluten wie die anderen Milchalternativen aus unserem Test. Dadurch sind sie für Menschen geeignet, die auf einen der genannten Inhaltsstoffe sensibel reagieren.
WIE DIE MANDEL WÄRME, SONNE UND WASSER LIEBT
Mandeln mögen es gerne sonnig und warm aber brauchen viel Wasser zum Gedeihen. Das Hauptanbaugebiet von Mandeln ist Kalifornien. Von hier stammen rund 80 % der weltweit gehandelten Mandeln. Kalifornien, an der Westküste der USA, ist ein Bundesstaat mit geringem Niederschlag. Dadurch ist es schwierig Mandelplantagen ausreichend zu bewässern. Monoplantagen, Pflanzenschutzmittel und ein Rückgang an natürlichen Ressourcen zur Bestäubung der Blüten wie z.B. Bienen lassen darüber nachdenken, ob Mandeldrinks eine zu bevorzugende pflanzliche Milchalternative sind.