Das Besondere am Kaffee ist seine Geschichte. In Zuoz bei Sankt Moritz hat sich die Kaffee Rösterei von Daniel Badilatti dem Thema Kaffeegeschichte angenommen und das Caferama eröffnet. Eine kleine Kaffeerösterei und ein eigenes Kaffeemuseum? Aber doch, das Museum erzählt die Geschichte der Eroberung des Kaffees rund um den Globus durch viele Epochen
Das Caferama: Kaffeegeschichte und -kultur in der Rösterei Badilatti
Die Entscheidung ein Museum einzurichten, traf Daniel Badilatti bereits 1994. Im Konzept zum Caferama war vorgesehen, dass das Museum nicht nur eine Ansammlung von Kaffeegegenständen darstellen, sondern sämtliche Aspekte des Produktes präsentieren sollte. Das Museum befindet sich im selben Gebäude wie die Rösterei Badilatti und zeigt die Kulturgeschichte des Kaffees. Kaffee ist Luxusgut, Genussmittel, Handelsware und Kulturgut zugleich. Kaffee fasziniert. Rund um den Globus wird Kaffee in den verschiedensten Zubereitungsarten getrunken. Jede Kultur hat individuelle Kaffeerituale und Kaffeepausen. Eines ist jedoch überall auf der Welt gleich: Kaffee hat einen unverwechselbaren ganz charakteristischen Geruch und Geschmack. Diese anregende, inspirierende Kaffeevielfalt hat ein Zuhause bekommen in der höchstgelegenden Kaffeerösterei Europas, bei Daniel Badilatti.
Caferama: Wie kommt man zu einem Museum?
Das Caferama von Daniel Badilatti entstand aus einer Sammlerleidenschaft heraus. Der Vater von Daniel Badilatti Giacomo Badilatti war schon früh von Kaffee begeistert. Alles rund um den Kaffee wie Proberöster, Mühlen und Tassen fand seine Aufmerksamkeit. Nachdem Daniel Badilatti 1976 das Geschäft von seinem Vater übernahm, war schnell klar, dass die Kulturgüter rund um den Kaffee einen eigenen Platz bekommen sollten. In den Adern der Familie Badilatti fließt schon seit jeher die Leidenschaft für Kaffee. In der Region Engadin in der Schweiz ist die Familie gut bekannt und beliebt für ausgezeichneten Kaffee. Freunde und Bekannte der Familie Badilatti bringen seit Jahren nostalgische Kaffeekuriositäten als Mitbringsel oder Geschenke mit. Die Sammlung besteht aus alten Kaffeemühlen, speziellen Tassen und Röstutensilien. Als 1992 die Planung eines neuen Betriebsgebäudes bevorstand und mit Blick auf die wertvollen Exponate rund um den Kaffee, nahm das Caferama langsam Gestalt an. Das Engadin ist eine beliebte Wintersport Region. Viele Besucher und Feriengäste nutzen das Caferama, um sich bei schlechtem Wetter in die Welt des Kaffees ziehen zu lassen. Nach einer Betriebsführung bei der Rösterei schließt sich das Caferama an und zeichnet noch einmal ein Bild der komplexen Kaffeewelt. Es gibt so viel über Kaffee zu entdecken, dass auch mehrmalige Besuche nicht langweilig werden.
1996 ist das Caferama eröffnet worden. Die Sammlung ist seitdem stetig angewachsen. Ein österreichischer Sammler von Kaffeekuriositäten mit Zubereitungszubehör, Bildern und historischen Kaffeegeständen bot seine Sammlung zum Kauf an. Aufgrund der Einzigartigkeit dieser Exponate entschloss sich Daniel Badilatti die Sammlung zu übernehmen, die heute das Museum bereichern. Die Sammlung wächst stetig und so ist es möglich den Besuchern immer wieder neue Highlights zu präsentieren. Heute wird das Museum ebenfalls genutzt, um auch andere Kulturelle Höhepunkte in der Region anzubieten. Zusätzlich ist das Museum heute ein Ort des Zusammenkommens, um Konzerten oder Lesungen in einem unvergleichlichen Ambiente zu lauschen.
Woher stammt Kaffee eigentlich?
Kaffee stammt ursprünglich aus Äthiopien. Die anregende Wirkung des Getränks geht auf die Entdeckung eines Hirtenjungen in Abessinien um das Jahr 850 zurück. Seine Ziegen fraßen von einem Strauch und wurden danach besonders lebhaft. Auch Mönche kosteten die Früchte und waren enttäuscht, weil die Beeren bitter schmeckten. Doch warfen die Mönche die Beeren ins Feuer und es verbreitete sich der Duft, den wir alle so charakteristisch für Kaffee kennen. Die Mönche experimentierten und bereiteten einen Aufguss. Dies war die Geburtsstunde des Kaffeegenusses.
Kaffeetrinken hat Kultur. Sie geht bis ins 11. Jahrhundert zurück. In Persien begeisterte die anregende Wirkung, weil gläubige Moslems keinen Alkohol genießen dürfen und Kaffee eine Alternative bot. Die Bezeichnung Kaffee stammt aus dem altarabischen qahwa (<<anregendes Getränk >>). Im 16. Jahrhundert war Kaffee in der arabischen Welt bereits in die Lebensgewohnheiten integriert. Die Beliebtheit des Kaffees stieg rasant und ebenfalls seine Verbreitung. Aus dem Osmanischen Reich brachten venezianische Kaufleute 1625 die ersten Kaffeesäcke nach Westeuropa. Das schmackhafte und anregende Getränk wurde schnell angenommen und alle großen europäischen Städte eröffneten ihre ersten Kaffeehäuser. In der Schweiz setze sich der Kaffee als Volksgetränk nur sehr langsam durch, da es ein sehr teures Luxusgut war. Heute ist Kaffee in der Schweiz sehr beliebt und bringt eigene Kaffeekreationen hervor – wie z.B. den Schümli Kaffee, der dem Caffè Creme sehr ähnlich ist.
Zusammenfassung:
- Das Besondere am Kaffee ist seine Geschichte
- Jede Kultur hat individuelle Kaffeerituale und Kaffeepausen
- In Zuoz bei Sankt Moritz hat sich die Kaffee Rösterei von Daniel Badilatti dem Thema Kaffeegeschichte angenommen und das Caferama eröffnet
- Das Caferama von Daniel Badilatti entstand aus einer Sammlerleidenschaft heraus
- Kaffeetrinken hat Kultur. Sie geht bis ins 11. Jahrhundert zurück
- Aus dem Osmanischen Reich brachten venezianische Kaufleute 1625 die ersten Kaffeesäcke nach Westeuropa
Beitragsbild: Caferama © Badilatti